Geheimrat Professor Dr. S .Detlef Fr. Detlefsen

K. Bielenberg, 1924

Er wurde den 25.September 1833 zu Neuendeich bei Uetersen geboren, wurde 1842-1850 unter dem Rektorat Horn ein Schüler des Glückstädter Gymnasiums, verließ die Schule mit dem 1. Charakter, studierte in Kiel, Bonn und Berlin Philologie und Theologie. Nach bestandenem Examen (Kiel 1855) war er von 1855-58 Hauslehrer in Wien und vertiefte sich in die reichen Schätze der dortigen Bibliotheken und Sammlungen. Von der Berliner Akademie der Wissenschaften erhielt er eine Unterstützung zum Studium der Naturgeschichte des Plinius und arbeitete gleichzeitig im Auftrage Napoleons III. über Cäsar. Die Frucht dieses Studiums war die sechsbändige Ausgabe von Plinius’ Naturgeschichte. 1863 kehrte er in die Heimat zurück. Anfangs am Gymnasium in Kiel und Flensburg tätig, wirkte er vom 1865-1904, also 39 Jahre, zuerst als Lehrer und vom 1. April 1879 als Direktor am Gymnasium zu Glückstadt. Im August 1890 erhielt er den Roten Adler Orden 4. Klasse. Außer vielen philologischen Arbeiten schrieb er eine Geschichte des Glückstädter Gymnasiums in Schulprogrammen bis zum Jahre 1853 und zahlreich Abhandlungen über Heimatgebiete und Heimatgeschichte. Grundlegend für die engere Heimatgeschichte wurde sein zweibändiges Werk „Die Geschichte der holsteinischen Elbmarschen“ (Glückstadt 1892), das eine reiche Fundgrube für jeden Heimatforscher unserer Gegend bildet und ein Zeugnis gibt von der gründlichen, rastlosen Arbeit dieses Gelehrten. Auch gründete er 1894 das etwa 1200 Nummern enthaltende Glückstädter Museum, das ein anschauliches Bild von den älteren Trachten und Hausgeräten der Elbmarschen gibt. Er starb in Glückstadt am 21. Juli 1911. In seinem Geiste will die „Detlefsen-Gesellschaft“, eine Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Heimatpflege der Krempermarsch, wirken.

In: Heimatbuch des Kreises Steinburg, Band I Glückstadt 1924, Kapitel „Das Schulwesen“ S. 294. K. Bielenberg war Lehrer in Borsfleth.